TSV Rudelzhausen

Eigentlich vorstandslos

Beim TSV Rudelzhausen/Tegernbach regiert man vorerst kommissarisch


Bericht aus dem Freisinger Tagblatt vom  21. Oktober 2002

Eigentlich vorstandslos

Beim TSV Rudelzhausen/Tegernbach regiert man vorerst kommissarisch

Rudelzhausen (hf) Keinen neuen Vorstand hat der TSV Rudelzhausen/Tegernbach bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag im Vereinsheim des TSV gewählt. Der Grund: Franz Nadler, bisheriger Erster Vorsitzender, legte sein Amt aus privaten Gründen nieder, und niemand war bereit, sein Nachfolger zu werden. 

Dabei hatte sich die Versammlung gut angelassen: Obwohl Neuwahlen anstanden, die erfahrungsgemäß zu einem schwächeren Besuch führen, fanden 62 Mitglieder den Weg, um zu erfahren, wie es um den Verein steht. Die Berichte der einzelnen Abteilungsleiter – Werner Rauscher, Fußball, Konrad Bauer, Tennis und Bernd Todtenbier, Taekwondo – zeigten auf, dass man im sportlichen Bereich durchaus mithalten kann.

Auch der Kassenbericht von Kassier Peter Geier brachte trotz erheblicher Ausgaben Erfreuliches. 

Dennoch: Als es anschließend um die Neuwahl ging, fand sich niemand bereit, die Verantwortung für einen derart großen und rührigen Verein zu übernehmen. Zu allem Überfluss weigerte sich auch Robert Missauer, sonst engagierter Mitbürger im Gemeindeleben, die Kandidatur zum Zweiten Vorsitzenden anzutreten, falls kein Erster gefunden werden sollte.

Bürgermeister Konrad Schickaneder, der als Wahlleiter füngierte, stand dieser Situation machtlos gegenüber. Selbst ihm gelang es nicht, jemanden von der Notwendigkeit zu überzeugen, dass der Verein eine Führung brauche. Nun bleibt der bisherige Vorstand noch bis zum neuen Anlauf am 8. November, kommissarisch im Amt. Wie es allerdings danach weiter gehen soll, wusste am Freitag keiner.

Mit einer freudigen Nachricht hätte Nadler jedoch noch aufzuwarten: für über 50 Jahre Treue zum Verein wurde Heinrich Hamm zum Ehrenmitglied ernannt. Mit Stolz nahm Hamm die Ehrenurkunde aus den Händen des Vorstandes entgegen.