TSV Rudelzhausen

TSV steht ohne ersten Vorsitzenden da

Franz Nadler legt sein Amt nieder – „Notvorstand“ führt Verein bis zum 8. November


Bericht aus der Hallertauer Zeitung vom  21. Oktober 2002

TSV steht ohne ersten Vorsitzenden da

Jahreshauptversammlung wird ergebnislos abgebrochen

Franz Nadler legt sein Amt nieder – „Notvorstand“ führt Verein bis zum 8. November

Rudelzhausen (hai). Wer führt den TSV Rudelzhausen/Tegenbach in den kommenden Jahren? Praktisch ohne Vorsitzenden steht der Verein seit Freitagabend da, nachdem sich der bisherige TSV-Chef Franz Nadler bei der Jahreshauptversammlung im Sportheim für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stellte. Als „Notvorstand“ führt die „alte“ Vorstandschaft um Nadler und seinem Stellvertreter Robert Missauer den Verein nur noch bis zum 8. November weiter. Dann soll bei einer erneuten Versammlung eine neue Führungsspitze gewählt werden.

Dass Nadler, der vor zwei Jahren den Vorsitz von Lorenz Heigl übernommen hatte, für eine weitere „Amtszeit nicht mehr kandidieren würde, war vorab bekannt. Zeitlich nicht mehr zu bewältigen seien für ihn die zahlreichen Termine, seit er seinen Zweitwohnsitz nach Kelheim verlegt habe. „Um den Verein zu führen, muss man vor Ort sein. Das geht nicht von Kelheim aus,“ widersprach Nadler sämtlichen Überredungsversuchen seiner Vereinskameraden. „Wenn ich etwas mache, will ich es gscheit machen“, schloss er eine Funktion als „pendelnder Vorsitzender“ aus.

Zwei Zettel, „einen wenn es normal läuft, und einen, wenn nicht“, hatte sich bei der anstehenden Neuwahl dann auch Bürgermeister Konrad Schickaneder, der als Wahlleiter fungierte, zurecht gelegt. Kein Laut war im Sportheim zu vernehmen, als Schickaneder um Vorschläge für einen neuen TSV-Chef bat. Zwar könne ein Verein auch ohne ersten Vorsitzenden geführt werden, in diesem Falle würden zwei weitere Mitglieder aus dem Vorstand dieses Amt ausfüllen. Doch als auch zweiter Vorsitzender Robert Missauer seine Wiederwahl davon abhängig machte, „dass ein erster Vorsitzender da ist“, musste die Wahl abgebrochen werden.

„Stark enttäuscht“ zeigte sich Franz Nadler vom vorzeitigen Ende der Neuwahlen. „Wir sind keineswegs blauäugig in die Versammlung gegangen, sondern haben viele Vorgespräche geführt, dann aber aufgegeben,“ erklärte der TSV-Chef. Auch nach dem abrupten Ende der Wahl lasse er sich nicht zu einer erneuten Kandidatur überreden, machte Nadler klar. „Die Wahlen vertagen“ hieß daher die einzige Lösung. Als neuen Termin einigten sich die 62 anwesenden Mitglieder auf Freitag, 8. November. 

In geordneten Bahnen konnten dagegen die übrigen Tagesordnungspunkte behandelt werden. Große Zahlen sowohl auf Einnahmen- wie auch auf Ausgabenseite waren von Kassier Peter Geier zu vernehmen. Zwar spülten vor allem das TSV-Volksfest und die „Candy-Night“ Geld in die Vereinskasse. Den insgesamt 221 035 Euro an Einnahmen stehen jedoch auch 250 824 Euro Ausgaben gegenüber. Das Minus von 29 789 Euro verursachte vor allem der Sportheimanbau, der allein 43 000 Euro verschlang. Angewachsen sind dagegen die Mitgliederzahlen. 88 neue Mitgleider traten dem Verein bei, so dass die Zahl der TSV-ler auf stolze 629 angewachsen ist.

Zufrieden mit der Arbeit in ihren Abteilungen äußerten sich Fußball-Abteilungsleiter Werner Rauscher sowie Tennis-Chef Konrad Bauer und Bernd Todtenbier, der an der Spitze der Taekwondo-Abteilung steht. Neun Teams sind in diesem Jahr in der Fußballabteilung zum Spielbetrieb angemeldet, wobei die erste Mannschaft in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils den neunten Rang in der A-Klasse belegte. Acht Mannschaften schickt die Tennis-Abteilung ins Rennen. Als erfolgreichstes Team bewiesen sich die Damen, die in der Kreisklasse die Vizemeisterschaft holten. Mit Erfolgen am laufenden Band kann dagegen die Taekwondo-Abteilung aufwarten. Zahlreiche Pokale und Medaillen holten die Taekwondoka nach Rudelzhausen.

In drei Wochen sind die TSV-Mitglieder erneut gefordert, wenn es um die Wiederholung der Vorstands-Wahlen geht. Dann hofft nicht nur Bürgermeister Konrad Schickaneder als Wahlleiter dass nur sein erster Zettel für einen „normalen Verlauf“ der Wahlen gebraucht wird.