TSV Rudelzhausen

Gescheiterte Wahl als Wachmacher

Vorstandsämter beim TSV können nicht besetzt werden — Keine Auswirkung auf Volksfest

Bericht aus der Hallertauer Zeitung vom 12.04.2022

Gescheiterte Wahl als Wachmacher

Vorstandsämter beim TSV können nicht besetzt werden — Keine Auswirkung auf Volksfest

Von Christine Hainzinger
Rudelzhausen. Es gab betroffene Gesichter in den Reihen der TSV-ler. die am Freitag zur Jahreshauptversammlung ins Sportheim gekommen waren. Was sich vorab schon angedeutet hatte, stand da definitiv fest: Die Neuwahlen sind gescheitert, und zwar komplett. Denn für keines der fünf Vorstandsämter konnte ein Kandidat gefunden werden. Es war aber vielleicht der Wachmacher zur richtigen Zeit: Denn schon kurz nach der Versammlung ging offenbar ein Ruck durch die Reihen der Mitglieder.

So beschreibt es Vorsitzender Wieland Scheer, der nach zehn Jahren als TSV-Chef nicht mehr kandidierte, nun aber vorerst kommissarisch weiter an der Vereinsspitze bleibt. Scheer hatte vorab mehrfach angekündigt, dass er nicht mehr als Vorsitzender weitermachen würde. Schon länger hatten auch Kassier Dirk Klages und zweiter Kassier Walter Senger bekräftigt, dass sie nach einer vierjährigen Tätigkeit im TSV-Vorstand ausscheiden wollen. Auch der Rückzug von Schriftführer Max Auselt war bekannt. Schließlich stand auch Werner Rauscher jun., bislang zweiter Vorsitzender und bei einigen der Wunschkandidat als neuer Mann an der TSV-Spitze, nicht mehr für ein Amt zur Verfügung, bei ihm lassen dies berufliche und private Gründe nicht zu.

Dass sämtliche Posten vakant sind, stand also fest – „aber vorab sind Gespräche mit möglichen Kandidaten im Sand verlaufen, es wollte auch keiner so richtig wahrhaben, dass wir aufhören“, schilderte Wieland Scheer. Dass es dann am Freitag bei der Versammlung tatsächlich so kam und auch zweiter Bürgermeister Edwin Lambert als Wahlleiter nichts mehr ausrichten konnte, sei für die anwesenden Mitglieder „ernüchternd“ gewesen, so Scheer: „Aber es ist nicht anders gegangen.“ Seinen Verzicht auf eine weitere Amtszeit begründete er so: „Ich möchte nicht mehr das ganze Jahr über der Hauptverantwortliche sein.“

Gespräche mit Kandidaten

Unmittelbar nach der Versammlung begannen aber noch im Sportheim die Diskussionen, wie es mit dem TSV weitergehen kann. Betont haben Scheer und seine bisherigen Vorstandskollegen: Auf das TSV-
Volksfest im Mai hat die gescheiterte Wahl keinen Einfluss, hier ziehen alle Noch-Amtsinhaber und die Helfer wie geplant mit. Der zweite Versuch einer Neuwahl im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung soll deshalb auch erst nach dem Volksfest, etwa Anfang Juni, stattfinden.

Sollte es dann wieder nicht zu einer erfolgreichen Neubesetzung der Ämter kommen, dann ist dies dem Amtsgericht mitzuteilen, welches in der Folge einen Notvorstand zu bestellen hat, mit der weiteren Folge, dass der Verein aufgelöst werden könnte. So weit soll es aber keinesfalls kommen. Schon kurz nach der Wahl sind einige Mitglieder auf Scheer zugekommen und haben durchblicken lassen, dass sie bereit wären, Verantwortung im Vorstand zu übernehmen.

Allgemein bestünde aber eine gewisse Scheu vor den Ämtern des ersten Vorsitzenden und des Kassiers, weiß Scheer, denn hier denken viele an die Anforderungen, die das jährliche TSV-Volksfest mit sich bringt. „Aber diese Ängste kann man zerstreuen“, betont Scheer. Er selbst hat noch in der Versammlung angekündigt, dass er für einen möglichen neuen Posten des Volksfestreferenten zur Verfügung stünde. Seine Erfahrung bei der Organisation der sieben Volksfeste in seinen zehn Amtsjahren würde er gerne teilen. Auch andere erfahrene TSV-ler, die bisher das Volksfest mitorganisiert haben, würden einen neuen Vorsitzenden bzw. Kassier unterstützen, ist sich Scheer sicher.

Unter den Interessenten, die sich bislang bei ihm gemeldet haben, seien „gute Leute, die sich auch schon in den Abteilungen hervorgetan haben“, so Scheer. „Schwarz sehen wir nicht“, lautet deshalb trotz der gescheiterten Wahl seine Zukunftsprognose für den TSV.

Wieland Scheer (rechts) verabschiedete zweiten Vorsitzenden Werner Rauscher jun. Auch Scheer selbst wurde verabschiedet. Nachfolger konnten für die TSV-Vorstandsämter nicht gefunden werden. Foto: Verein

Positive Bilanz

Wären da nicht die gescheiterten Neuwahlen, wären aus der TSV-Jahreshauptversammlung durchaus positive Nachrichten zu verkünden. Denn obwohl die Pandemie den Verein eingeschränkt hat und wichtige Einnahmequellen zwei Jahre lang versiegen hat lassen, steht der TSV weiterhin gesund da. Die Abteilungen hätten sparsam und gut gewirtschaftet. Alternativangebote zu abgesagten Veranstaltungen waren ein Erfolg.

Vom 26. bis 29. Mai wird das 45. TSV-Volksfest gefeiert, heuer mit den neuen Programmpunkten Seniorennachmittag am Freitag und Oldtimertreffen am Sonntag. Zudem steigt am 21. Mai die Candy Night im Festzelt, und bereits am 14. Mai findet dort ein Rockkonzert mit „Heaven in Hell“, organisiert von der Firma Hofer, statt.

Im Wesentlichen abgeschlossen sind die Baumaßnahmen am Trainingsplatz der Fußballer, wo in
Flutlicht und Bewässerung investiert wurde. (hai)