TSV Rudelzhausen

Zu viel Durst und dann noch die Sumpfbiber im Zelt: Rudelzhausens Volksfest geht das Bier aus

Das 45. Volksfest Rudelzhausen wird wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Denn am Samstag geschah der „Worst Case“: Bier war aus! Ein Plan B rettete dann den Abend.


Bericht aus dem Freisinger Tagblatt vom 30.05.2022

Bereits nach dem Anzapfen am Vatertag floss das Festbier in Strömen, am Samstagabend war in Rudelzhausen dann aber „Schicht im Tank“. © Hellerbrand

Zu viel Durst und dann noch die Sumpfbiber im Zelt: Rudelzhausens Volksfest geht das Bier aus

Das 45. Volksfest Rudelzhausen wird wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Denn am Samstag geschah der „Worst Case“: Bier war aus! Ein Plan B rettete dann den Abend.

Rudelzhausen – Das Rudelzhausener Volksfest ist seit jeher Besuchermagnet. Beim Auftakt am Vatertag feiern nicht nur die „Papas“, sondern eine ganze Region. Denn die Veranstaltung bildet den Auftakt der Volksfeste in der Hallertau, hat eine ausgezeichnete Speisekarte und annehmbare Preise. Das Bier liefert seit 45 Jahren die Schlossbrauerei Au. Traditionell kommt am Vatertag das erste Festbier aus dem Holzfass, in der Folge fließt es dann aus dem fahrbaren Biertank zu den Ausgusshähnen. Je nach Füllmenge wird täglich abgewogen, inwieweit eine komplette Wiederbefüllung in der Auer Brauerei nötig wird. Dank jahrzehntelanger Festerfahrung war die Abwägung nie ein Problem.

Gegen 22.30 Uhr sind die Tanks leer

Doch Lügen strafte dann der Mega-Samstag: Das Volk beim Volksfest dürstete. Die Füllmenge im Tank, in den Vorjahren stets leicht ausreichend, war gegen 22.30 Uhr zunichte gemacht. Der eigens für Rudelzhausen eingebraute Sud von Braumeister Stefan Ebensperger und Dominik Mertens, der bereits bei der Bierprobe für Zungenschnalzen gesorgt hatte, ging weg wie warme Semmeln.

Grund: Der Samstagabend sprengte alle Dimensionen. Das 1500-Personen-Zelt war im Nu randvoll, auch der Ausfall der ursprünglich angekündigten Partyband tat der Stimmung keinen Abbruch. Vielmehr war dieser sogar zuträglich, denn die Sumpfbiber aus Mainburg, eine Blaskapelle mit sechs jungen Musikern, wuchs über sich hinaus. Alte Schlager und Evergreens mit fetzigen Blasmusikklängen waren Garant für einen tollen Abend, die Besucher feierten stehend auf den Bierbänken. Ein Samstag der Superlative, eine Wohltat nach der langen Corona-Pause. Stimmung und Umsatz wurden mehr – und der Gerstensaft im Tank immer weniger.

Spontane Eingreiftruppe der Fußballer rettet den Abend

„Das Bier war zu gut“, resümierte TSV-Vorsitzender Wieland Scheer am Tag danach über den Ansturm vom Samstag: „So was war noch nie da.“ Dank Flaschenbier, das die spontane Eingreiftruppe der Fußballer in die Maßkrüge eingeschenkte, musste jedoch niemand auf dem Trockenen sitzen. „Das passiert uns nimmer“, so Scheer kopfschüttelnd zum geschichtsträchtigen Moment im Verein. Seine Volksfestbilanz fällt dennoch überaus positiv aus: Der Zusammenhalt im Verein, der vom Zeltaufbau bis zur Küche alles in Eigenregie betreibt, sei auch nach Corona ungebrochen gewesen. Daran ändert auch der kleine Festbier-Stopp am Samstagabend nichts.

Martin Hellerbrand