TSV Rudelzhausen

Gemeindearbeiter sollen Fenster aus Kostengründen selber ausbauen

Außerdem Einwand zum Anteil des TSV bei Maßnahme an Volksfestwiese


Bericht aus der Hallertauer Zeitung vom 23. April 2011

Gemeindearbeiter sollen Fenster aus Kostengründen selber ausbauen

Außerdem Einwand zum Anteil des TSV bei Maßnahme an Volksfestwiese

Von Christine Hainzinger
Rudelzhausen. Mit dem Rotstift drübergegangen sind einige Gemeinderäte über ein Angebot, das dem Gremium in seiner Montagssitzung zur Entscheidung vorlag. Konkret ging es dabei um den Fensteraustausch und den Einbau der Eingangstür am Bauhofgelände in Tegernbach.
Wirtschaftlichster Bieter hierfür war die Tegernbacher Firma Anneser zum Angebotspreis von 3 622 Euro brutto. Ob die Gemeindearbeiter nicht die Fenster ausbauen und damit der Angebotspreis um etwa 840 Euro netto gedrückt werden könnte, fragte Gemeinderat Paul Walter nach, der sich außerdem für „abgespeckte Fenster, keine Wohnzimmerfenster“ aussprach, um die Maßnahme billiger zu gestalten.
Bürgermeister Konrad Schickaneders anfänglicher Kommentar hierzu lautete, dass für die Gemeindearbeiter eigentlich genug Arbeit vorhanden sei, er ließ sich aber nach einem weiteren Einwand von Hans Teibl überzeugen, hier nochmal nachzufragen. Der Auftrag wurde sodann ohne den Posten „Ausbau der Fenster“ einstimmig an die Firma Anneser vergeben.


Zwei Gegenstimmen gab es dagegen bei der Vergabe der Arbeiten zur Instandsetzung des Mühlbach-Durchlasses an der Volksfestwiese. Den Auftrag erhält die ortsansässige Firma Kreitmair zum Bruttopreis von 14 453 Euro, begonnen werden soll damit umgehend.

Mit 500 Euro wird sich der TSV nun doch an der Maßnahme beteiligen, verkündete der Bürgermeister. „Immerhin“, meinte er. „Der TSV begründet diesen Anteil mit den hohen Ausgaben, die der Verein heuer zu tragen hat, zum Beispiel für die Flutlichtanlage“, erklärte Schickaneder. „Wie hoch war denn bisher die Pacht für die Volksfestwiese?“ fragte Michael Krumbucher nach. 650 Euro habe der Verein dafür bislang bezahlt, heuer wurde das erlassen, bekam er zur Antwort. Er wie auch Jakob Rannertshauser, dem der TSV-Anteil zu gering war, stimmten schließlich gegen die Auftragsvergabe.


Kommentar des Webmasters und TSV-Kassiers dazu:

Eigentlich sollte eine Gemeinde seine Vereine unterstützen und den Vereinen Zuschüsse dafür geben, dass sie sich um die Jugend kümmern, wenn es schon keine bzw. sehr wenige Angebote der Gemeinde selbst gibt. Einige (wenige) Gemeinderäte meinen aber immer noch, dass der TSV in Geld schwimmt. Er hat ja die Einnahmen vom Volksfest! Dass dafür sehr, sehr viele Mitglieder und Freunde des TSV ihre Freizeit opfern und freiwillig viele Stunden bzw. Tage arbeiten, haben diese Gemeinderäte wohl nicht bedacht. Sie denken vielleicht auch nicht daran, dass es auch Ausgaben gibt. Die Gewinne aus dem Volksfest werden die letzten Jahre immer weniger. Es sei auch noch der Hinweis erlaubt, dass der TSV die Einnahmen aus dem Volksfest voll versteuert und die Gemeinde Rudelzhausen die letzten 10 Jahre dafür sogar Gewerbesteuer von ca. 10.000 Euro kassiert hat. Welcher Verein finanziert sich sonst noch allein und zahlt zudem Gewerbesteuer?  

Gerne wird das Volksfest in Rudelzhausen auch als Aushängeschild für die Gemeinde Rudelzhausen genutzt. Man vergißt dabei aber oft, dass es eigentlich der TSV allein veranstaltet und er auch das finanzielle Risiko allein trägt. An die Gemeinde wurden die letzten 10 Jahre für jeweils 4 Tage Volksfest im Jahr insgesamt ca. 15.000 Euro an Pacht für die Volksfestwiese bezahlt.