Trotz strömendem Regen zaubern die Altstars um Bernhard Winkler und Martin Max
Bericht aus der Hallertauer Zeitung vom 09. Mai 2005
Begeisterndes Fußballfest vor rund 800 Zuschauern: Promis erkicken 17500 Euro für guten Zweck
Trotz strömendem Regen zaubern die Altstars um Bernhard Winkler und Martin Max
Mainburg/Rudelzhausen (hb). Das Ergebnis auf dem Fußballplatz spielte am Ende eine untergeordnete Rolle. Wichtig war vor allem, was unter dem Strich herauskam. Und das konnte sich sehen lassen: Beim Benefizspiel von Karsten Wettbergs „Promi 11″ gegen das Kundenteam von Küchenstudio Münsterer vor 800 Zuschauern auf dem Sportplatz des TSV Rudelzhausen kam die stolze Summe von 17 500 Euro zu Gunsten des Elternhauses am Deutschen Herzzentrum in München zusammen. Als sich die früheren Fußballgrößen und die Münsterer-Kunden nach 90 Minuten hartem Kampf unter vor allem in der zweiten Halbzeit widrigsten äußeren Bedingungen in den Armen lagen, wussten sie noch gar nicht, wie viel Geld sie erspielt hatten. 8:1 hatten die Ex-Profis unter Trainer Karsten Wettberg gewonnen, aber das war in diesem Augenblick auch schon vergessen.
Auch wenn der frühere 1860-Regisseur Thomas Häßler in letzter Minute wegen einer Knieverletzung absagen musste, fehlte es der Truppe, die Wettberg an diesem Tag aufbieten konnte, nicht an Prominenz. Unter anderem hatten der zweifache Bundesliga-Torschützenkönig Martin Max, der frühere „Löwen-Bomber“ Bernhard Winkler, Herbert Waas einst in Diensten des HSV, Leverkusen oder Stuttgart, sowie der frühere FC Bayern-Profi Sepp Weiß als einziger „Roter“ auf dem Platz ihre Fußballstiefel für den guten Zweck geschnürt.
Dem Star-Ensemble stand eine Hallertauer Auswahl, gespickt mit vielen lokalen Fußballgrößen, gegenüber, die eines gemeinsam haben: Alle sind Kunden des Küchenstudios Münsterer. Neben Firmenchef Markus Münsterer liefen unter anderem Hans Ruhland (HSV Rottenegg), Thomas Zimmermann (TV Aiglsbach), Günther Mühlbauer (HSV Rottenegg), Dietmar Brunner (SV Puttenhausen), Michael Fersch (TSV Sandelzhausen) oder Helmut Berger (früher FC Geisenfeld) auf.
Obwohl sich das Wetter am Freitagnachmittag wenig gastlich präsentierte und in der zweiten Halbzeit ein Wolkenbruch niederging, säumten rund 800 Zuschauer das Spielfeld. Und die hatten die Spendierhosen an. So landete viel Bares in den Spendenbüchsen, aber auch die angebotenen Getränke und Wurstsemmeln fanden reißenden Absatz. Jeder eingenommene Euro ging an den guten Zweck.
Und auch den kirchlichen Segen hatte sich der Veranstalter gesichert: Kein geringerer als Pfarrer Georg Weinzierl nahm in einer seiner letzten größeren Amtshandlungen den Anstoß vor, nachdem beide Teams zum Triumphmarsch aus der Verdi-Oper „Aida“ den Platz betreten hatten (ein gesonderter Bericht über die Begegnung folgt in unserer morgigen Ausgabe).
Um was es bei der Benefiz-Veranstaltung ging, erläuterte Alexandra Bauer, Leiterin des Elternhauses am Deutschen Herzzentrum in München, in dem Familien vorübergehend wohnen, deren schwer herzkranke Sprösslinge behandelt werden müssen. 27 Appartements stehen derzeit zur Verfügung, die auch alle ausgebucht sind. Über 700 Familien werden pro Jahr dort untergebracht. Doch trägt man sich nach den Worten Alexandra Bauers schon mit Erweiterungsgedanken. In drei Jahren soll ein neues Haus mit 35 Appartements entstehen.
Da wollte der „Fußball-Verrückte“ Markus Münsterer, wie er sich selbst bezeichnet, helfen. „Und irgendwie sollte das Ganze mit Fußball zu tun haben.“ So war der Kontakt zu Karsten Wettberg schnell hergestellt. Der frühere „Löwen“-Trainer trommelte seine Freunde zusammen, von denen keiner abgesagt habe, wie er betonte. Dass ein Thomas Häßler in letzter Minute wegen einer Verletzung nicht dabei sein konnte, sei eben nicht vorherzusehen, sagte Wettberg.
Dass es allen viel Spaß gemacht hat, konnte man an den Gesichtern von Spielern und Zuschauern nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Rudolf Stark ablesen. „Das Kribbeln ist einfach noch da, und es ist schön, nach einer Pause von einem Jahr wieder einmal auf dem Platz zu stehen“, meinte Martin Max, der seine letzte Bundesligasaison bei Hansa Rostock vergangenes Jahr als Torschützenkönig beendete.
Sichtlich abgekämpft kam auch ein Bernhard Winkler nach 90 Minuten auf tiefem Geläuf daher. „Ich glaube nicht, dass ich den 60-ern in meiner derzeitigen körperlichen Verfassung weiterhelfen könnte“, schmunzelte er. Für einen war der Nachmittag schon nach weniger als zehn Minuten vorbei. Bei Herbert Waas brach eine alte Muskelverletzung wieder auf und er musste das Feld humpelnd verlassen.Im Festzelt waren die Strapazen aber schnell wieder vergessen. Spannend wurde es noch einmal, als Markus Münsterer zusammen mit seinem Geschäftspartner Wolfgang Leuschner das Endergebnis bekannt gab: stolze 17 500 Euro für das Elternhaus am Deutschen Herzzentrum in München. Alexandra Bauer war überwältigt: „Eigentlich bin ich ein Mensch, dem nie die Worte fehlen, aber angesichts dieser Summe bin ich einfach sprachlos.“