TSV Rudelzhausen

Ein ausgezeichnetes Projekt

Das Fußballangebot des TSV an der Grundschule stößt auch im Umkreis auf Interesse


Bericht aus der Hallertauer Zeitung vom 08.06.2018

Ein ausgezeichnetes Projekt

Das Fußballangebot des TSV an der Grundschule stößt auch im Umkreis auf Interesse

Über die Auszeichnung mit der Sepp-Herberger-Urkunde freuten sich mit Christian Schmitt Schulleiterin Maria Behr und Vera Gritsch, die stellvertretende Leiterin der Mittagsbetreuung, sowie zweiter Bürgermeister Hans Teibl (hintere Reihe, v.l.) und natürlich die Grundschüler, die beim Fußballkurs mitmachen.      Fotos: Hainzinger

Von Christine Hainzinger
Rudelzhausen. Freitagnachmittag freiwillig an der Schule bleiben? Wenn Fußball angeboten wird, dann schon – jeden Freitag von 15 bis 16.30 Uhr wird nämlich an der Grundschule im Rahmen der verlängerten Mittagsbetreuung gekickt. Das Fußballangebot, an dem sich interessierte Kinder freiwillig beteiligen können, organisiert der TSV mit Fußball-Abteilungsleiter Christian Schmitt. Der Verein ist für dieses schulische Engagement im April mit der Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet worden und hat damit deutschlandweit Anerkennung erhalten. Dazu haben nun auch Schule und Gemeinde gratuliert.

Jeden Freitagnachmittag kommen im Durchschnitt zehn Kinder an die Grundschule, wenn dort Fußball im „offenen Konzept“ angeboten wird. „Jeder kann kommen, wie er mag“, erklärt Christian Schmitt. Aber nicht nur Fußball wird gespielt, auch andere Aktionen gibt es zum Aufwärmen, und dazu ein herzliches „Willkommen“, wenn ein neuer Mitspieler in den Fußballkurs kommt. Danach folgen Koordinierungsspiele und Fußball.

Seit etwa fünf Jahren gibt es Fußball im „offenen Konzept“ an der Grundschule.

Hin und wieder wird aber auch ein Parcours aufgebaut, wenn sich die Kinder an den Turngeräten austoben wollen. „Und manchmal ist einfach nur Reden mit den Kindern wichtig“, weiß Christian Schmitt, der einen guten Draht zu den Buben und Mädels hat, die zum Kicken kommen.

An der Schule ein freiwilliges Fußballabgebot zu ermöglichen, hatte Schulleiterin Maria Behr sofort befürwortet, als Schmitt das vor etwa fünf Jahren angeregt hatte. „Er ist der Mann der ersten Stunde und sehr zuverlässig“, lobt sie Schmitts Einsatz. Dass dies nun mit der Sepp-Herberger-Urkunde gewürdigt wurde, ist auch für die Schule eine tolle Sache. „Es freut mich, dass dieses Engagement ausgezeichnet worden ist“, sagt Behr.

Mit der Sepp-Herberger-Urkunde wurde der TSV im April geehrt vorgeschlagen wurde der Verein dafür vom Bayerischen Fußballverband. In der Kategorie „Schule und Vereine“ -wurde den Rudelzhausener Fußballern für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement der dritte Platz, dotiert mit einem Geldpreis in Höhe von 2 000 Euro, zugesprochen. Denn mit dem Fußballangebot an der Schule können auch Kinder, die bislang nicht mit einem Verein in Kontakt gekommen sind, an den Fußball herangeführt werden. In Zeiten schwindender Mitgliederzahlen ist das ein wichtiger Beitrag für die Zukunft des Vereins.

Tatsächlich sind schon mehrere Kinder, die an der Grundschule mit-kicken, einem Verein beigetreten und haben entweder in den gemeinsamen Jugendfußballmannschaften des TSV Rudelzhausen und SC Tegernbach oder beim SV Puttenhausen weitergespielt. Je nachdem, aus welchem Ort im Schulsprengel der Grundschule sie kommen.

Die Auszeichnung mit der SeppHerberger-Urkunde hat dem TSV überdies viel Anerkennung eingebracht – und nachdem darüber berichtet wurde, hätten sich auch mehrere andere Vereine bei ihm über das Konzept erkundigt, erzählt Christian Schmitt. Innerhalb der Schule hatte das Angebot schon lange ein Echo gefunden: „Bei den Kursangeboten der verlängerten Mittagsbetreuung hat sich eines zum anderen ergeben“, erzählt Rektorin Maria Behr, inzwischen werden neben Fußball auch Basketball, Tanz, Modellbau, Sport und Spiel, Golf, ein Geschichtskurs, ein Wildkräuterkurs, Tennis und Musik angeboten. Jeden Nachmittag gibt es zwei Kurse, unter denen die Schüler wählen können. „Im Prinzip ist das schon wie eine offene Ganztagsschule“, sagt Behr.

„Die Gemeinde ist froh, dass es dieses erweiterte Mittagsangebot gibt“, findet auch zweiter Bürgermeister Hans Teibl lobende Worte: „Wir sehen dahinter auch den sozialen Geist und die Integration der Kinder.“ Denn finden Kinder, die in die Gemeinde zugezogen sind und hier mit ihren Familien noch keinen Anschluss haben, über ein Sportangebot an der Schule auch den Weg in einen Verein, dann könnten auch ihre Eltern leichter Kontakte aufbauen, wenn sie mit ihren Kindern zum Sportplatz gehen.

Eine Belohnung gibt es im Zuge der Auszeichnung mit der Herberger-Urkunde übrigens auch für die Kinder, die beim Schulfußball mitmachen: Sie dürfen mit Christian Schmitt einen Ausflug machen und sich das Ziel selbst aussuchen.