TSV Rudelzhausen

Neuwahl beim TSV gescheitert

Zwei Vorstandsämter können nicht besetzt werden – Appell an die Mitglieder


Bericht aus der Hallertauer Zeitung vom 26.03.2018

Neuwahl beim TSV gescheitert

Zwei Vorstandsämter können nicht besetzt werden – Appell an die Mitglieder

Von Christine Hainzinger
Rudelzhausen. Es waren anstrengende Wochen für TSV-Vorsitzenden Wieland Scheer und seine (verbliebenen) Vorstandskollegen: Weil in den vergangenen Monaten zwei gewählte Mitglieder der TSV-Führungsriege ihre Aufgaben nicht mehr wahrgenommen haben, blieb viel Arbeit an Scheer und seinen Mitstreitern hängen. Am Freitag standen im Rahmen der TSV-Jahreshauptversammlung Vorstandswahlen an – und schon im Vorfeld hatte Scheer unmissverständlich klargemacht: Er stehe für eine weitere Amtszeit als Vorsitzender nur zur Verfügung, wenn auch alle anderen Vorstandsposten besetzt werden können. Bei der Versammlung im TSV-Sportheim waren also die Mitglieder gefragt – die Neuwahlen sind letztlich gescheitert.

Die „aktuelle Schieflage in der Vereinsführung“ wurde bei der Versammlung klar angesprochen. Der zweite Vorsitzende Max Grell hat den Verein Mitte vergangenen Jahres verlassen. Zudem hat Kassier Reinhard Alischer sein Amt nicht weiter ausgeführt. Das führte natürlich zu einem enormen Mehraufwand für die verblieben Vorstandsmitglieder. Und die mussten erst einmal Versäumtes nacharbeiten: Denn die Beiträge der passiven Mitglieder für das Jahr 2017 waren nicht eingezogen worden. Durch den Einsatz von Scheer, zweiter Kassierin Pamela Hagl und Ehrenmitglied Peter Geier, der lange Jahre TSV-Kassier war, konnte aber Schaden für den insgesamt rund 560 Mitglieder zählenden Verein abgewendet werden.

Der amtierende TSV-Vorsitzende Wieland Scheer (rechts) gratulierte Max Auselt, der sich als zweiter Vorsitzender zur Verfügung stellte und gewählt wurde. Die Neuwahl beim TSV ist mangels weiterer Kandidaten aber dennoch gescheitert. Foto: Hainzinger

„Wir haben eine schwierige Situation, die es zu meistern gilt“, schwor Scheer bei der Jahreshauptversammlung die Mitglieder ein, „aber alleine kann und werde ich das nicht weiter machen.“ Sprich: Nur wenn sich eine komplette Vorstandsmannschaft findet, werde auch er als erster Vorsitzender weitermachen, betonte Scheer.

Rückendeckung im Verein hat Scheer, das wurde bei der Versammlung deutlich. Auch die Leiter der Abteilungen – für Fußball Christian Schmitt, für Tennis Hermann Klement und für Taekwondo Bernd Todtenbier – lobten die Zusammenarbeit mit Scheer und appellierten an die Mitglieder, sich in der Vereinsführung zu engagieren. „Da herinnen sitzen viele zuverlässige Leute, da muss ein Ruck ,durchgehen“, richtete Christian Schmitt eine „flammende Ansprache“ an die 43 anwesenden Mitglieder.

Die Wahlleitung übernahm Franz Nadler, der den Verein selbst lange als Vorsitzender geführt hatte. Auch er betonte, wie bedauerlich es wäre, wenn sich für den TSV keine neue Führungsmannschaft finden ließe. „In den Abteilungen wird viel gemacht. Es verwundert schon, dass der Will im Hauptverein auf sich alleine gestellt ist.“ Bevor es an die Neuwahlen ging, musste über die Entlastung des bisherigen Vorstands entschieden werden: Diese erfolgte bei fünf Gegenstimmen. „Das ist verständlich, vor allem, weil die Personen, die ihren Anteil dazu beigetragen haben, nicht da sind“, kommentierte das Wieland Scheer.

Wahlleiter Nadler hatte sodann keine leichte Aufgabe. Denn nur für den Posten des zweiten Vorsitzenden wurde ein. Wahlvorschlag genannt: Der bisherige Schriftführer Max Auselt wurde vorgeschlagen und erklärte sich bereit, das Amt zu übernehmen. Von den Mitgliedern wurde er einstimmig gewählt.

Für die weiteren Posten, die des Kassiers und des Schriftführers, wurden keine Kandidaten gefunden. Wie also weitermachen? „Ich stehe zu meinem Wort: Bevor nicht eine komplette Mannschaft steht, werde ich mich nicht weiter zur Verfügung stellen“, erklärte Scheer. Dabei blieb es auch, über die weiteren Ämter wurde am Freitag nicht  mehr entschieden. „Zeitnah“, so Scheer, müsse nun ein zweiter Wahltermin gefunden werden – und natürlich auch Kandidaten, die sich zur Verfügung stellen und gewissenhaft an der Zukunft des Vereins mitarbeiten wollen. Bis zum nächsten Wahltermin bleibt der derzeitige Vorstand kommissarisch im Amt.

„Es sind jetzt alle gefordert“. richtete Wahlleiter Franz Nadler einen Appell an die Mitglieder. Und auch Wieland Scheer: „Mein Appell an alle: Überlegts es euch gut. Man kann nicht immer nur nehmen, man muss auch mal was geben. Verantwortung und Konstanz sind notwendig beim Bekleiden eines Ehrenamtes. Ich mache den ersten Vorstand gerne, aber ich kann es nicht mehr alleine machen.“

Eine wichtige Frage ist beim TSV immer: Was ist mit dem Volksfest? Dieses richtet der Verein heuer vom 10. bis 13. Mai aus. „Das Volksfest läuft so oder so, alle Verträge sind geschlossen“, versicherte Wieland Scheer. Die Mitglieder plädierten sodann dafür, den Wahltermin für die Vorstandsnachwahl erst nach dem Volksfest abzuhalten – auch um den „schlimmsten Fall“ gar nicht erst eintreten zu lassen: Denn würden sich bei der Nachwahl wieder keine Kandidaten für die Vorstandsämter finden, dann würde Wieland Scheer sein Amt als Vorsitzender niederlegen. Vor dem Volksfest wäre das in der Außenwirkung fatal.

Rechtlich sei für das Volksfest aber trotz der aktuellen „Schieflage“ in der Vereinsführung alles gesichert, betonte Scheer nochmals. Und deshalb lautete sein Schlusssatz bei der Versammlung: ,,Das Volksfest rocken wir, egal wie.“

Ein gesonderter Bericht zum sportlichen Geschehen beim TSV folgt.