Im September ging es wieder zum Wandern in die Berge.
1.Tag:
Für das Wochenende vom 19. bis 21. September 2008 hatten wir über „Reiseleiterin“ Heidi bei den Hotelchefs Annemarie und Rudi Zimmer in unserem inzwischen schon bekannten Hotel am Reiterkogel in Hinterglemm gebucht.
Pünktlich um 14 Uhr starteten 18 Personen mit einem Bus der Firma Omnibus Grüner. Kurz vor Schweitenkirchen war das erste Hindernis, eine Umleitung, eingebaut. Aber über den kleinen Umweg erreichten wir doch die Autobahn und konnten dort unser erstes Bier bzw. eine Flasche Sekt öffnen. Auch auf der weiteren Fahrt mussten wir weder Hunger noch Durst leiden. Die Tennisabteilung hatte für alles gesorgt. Es gab Brezen, Würste und Bier sowie Sekt. Wir hatten jede Menge Spaß im Bus. So wurde es uns auf der Fahrt über die Autobahn nach Oberaudorf und von dort über die Landstraßen, vorbei an Kössen, Lofer und Saalfelden nicht langweilig. Schließlich brachte unser Busfahrer Albert uns sicher nach Hinterglemm. Allerdings hielt er dort direkt vor einem Schuhgeschäft. So mussten einige Damen gleich bei der Ankunft Schuhe anschauen und konnten sich nicht um die Koffer kümmern.
Im Hotel wurden wir wieder sehr herzlich empfangen. Schnell waren die Zimmer bezogen und schon ging es ins Cafe an den großen runden Tisch. Wir genossen das gute Abendessen. Später gab es für die Herren noch einen kleinen Spaziergang und ein paar Pils im auch heuer wieder leeren „Bla Bla“. Wieder zurück im Hotel tranken wir noch ein paar „Drinks“ an der Theke und besprachen welche Tour wir am nächsten Tag machen wollten.
2.Tag:
Heute, Samstag, war nach einem ausgiebigen Frühstück Bergwandern angesagt. Einige wollten zum Schafabtrieb auf die Gerstreitalm, die anderen lieber Richtung Reiterkogel auf einen der Berge hochgehen. So trennten wir uns, hatten für Mittag aber die Sonnalm an den Hochalmliften als gemeinsamen Treffpunkt vereinbart.
Wir Wanderer gingen auf dem steilen Weg zum Goaßstall (war geschlossen) hoch und gleich weiter Richtung Pfefferalm. Auch die Pfefferalm war um diese Zeit noch zu, wir hätten aber ohnehin keine Pause eingelegt, da wir ja noch um einiges weiter gehen wollten. Der Weg führte uns durch den Wald weiter nach oben, bis wir schließlich die Roßwaldhütte erreichten.
Normalerweise hätten wir hier garantiert Rast gemacht, die Hütte hatte aber zu, da sie gerade total umgebaut und vergrößert wird (im Winter werden einige von uns dort sicher einen Einkehrschwung einlegen und testen ob der Umbau gelungen ist). Jetzt überlegten wir, ob wir weiter zum Berggipfel hoch oder lieber Richtung Hochalm zur Sonnalm weitergehen sollten. Wir entschlossen uns gemeinsam noch etwas weiter zu gehen, wobei die meisten dann lieber nicht bis ganz nach oben wollten, da es hier schon empfindlich kalt und windig war.
So trennten wir uns nach einiger Zeit. Helga, Evi, Gerwald und Albert wollten unbedingt den Gipfel erklimmen, wir anderen gingen lieber runter zu den Hochalmliften. Der Weg zur Sonnalm führte hier ziemlich steil durch die Wiesen bergab, so dass wir so richtig „bremsen“ mussten. Die Muskeln unsere Oberschenkel werden sich daher die nächsten Tage wohl bemerkbar machen.
In der Sonnalm suchten wir gleich ein paar freie Tische und bestellten etwas zur Stärkung. Es dauerte nicht allzu lang, bis die Gruppe, die beim Schafabtrieb war, dazu kam.
Sie waren zum Schafabtrieb zur Gerstreitalm gefahren, hatten dort den Schafen und Schafhirten zugeschaut und waren dann mit der Reiterkogelbahn hochgefahren. Schließlich waren sie ebenfalls an der Roßwaldhütte vorbei zur Sonnalm gewandert.
In der Sonnalm traf schließlich auch noch die dritte Gruppe, die auf den Berggipfel gegangen war ein. Bei einem guten Essen konnten alle von den unterschiedlichen Erlebnissen und den jeweiligen Eindrücken erzählen.
Schließlich hatten wir uns genug ausgeruht und wir gingen alle gemeinsam los Richtung Talstation der Hochalmgondelbahn. Wir nahmen den direkten Weg, der immer unter der Gondelbahn, die im Sommer nicht fährt, entlang ins Tal führt. Nach einiger Zeit fiel uns ein, dass einige von uns im Rucksack noch etwas zu trinken hatten. So machten wir an einer Bank kurz Pause und tranken aus kleinen Plastikschnapsgläsern zuerst Ouzo und dann auch noch Rotwein. Recht viel bekam aber niemand, da wir zuviele und die mitgebrachten Flaschen zu klein waren. Bei der Gelegenheit machten wir aber wenigstens ein schönes Gruppenfoto. Nur die, die zu schnell ins Tal gegangen waren, bekamen nichts zu trinken und kamen auch nicht aufs Foto.
Kurz bevor wir das Tal erreichten kamen auch die ersten Häuser in Sicht. Plötzlich lief unsere Hotelchefin Annemarie los zu den Häusern. Wir dachten uns schon, dass es bei ihr „pressiert“ hätte, aber weit gefehlt, sie kam mit Sekt zurück.
Unten im Tal sahen wir als erstes ein Bushäuschen, in dem sich ein Werbeplakat des Tennisclub Hinterglemm befand. Hier köpften wir die Flasche Sekt und machten natürlich noch ein Foto. Zufälligerweise kam genau jetzt ein Linienbus vorbei und hielt bei uns an, da wir uns ja alle im Bushäuschen befanden. Spontan stiegen wir in den Bus ein und fuhren mit ihm nach Hinterglemm. Schon nach wenigen hundert Metern überholten wir die Mitglieder unserer Gruppe die schneller den Berg herunter gegangen waren. Der Busfahrer hupte und wir winkten ihnen zu. Jemand stimmte ein Lied an und alle sangen mit: „Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist schön, da kann man andere Wanderer nach Hause gehen sehn. Hollahi, hollaho ……“.
Abends im Hotel schauten wir zuerst Fußball, dann gab es wieder ein gutes Abendessen und später jede Menge Spaß. Wir lachten soviel, wie einige von uns schon seit Monaten nicht mehr gelacht hatten. Es ging um den „Rotkreuzball“, der heute stattfand und um die Krankenschwestern „Angelina“ und „Johanna“. Später hatte noch dazu die Rudelzhauser Schönheitskönigin mit Ihrem Lied von der Rudelzhauser Stripteasetänzerin ihren vielumjubelten Auftritt. Nur Bernd konnte nicht mitlachen. Ihm tat der Bauch weh und er lag daher allein im Bett. So ein Pech!
Leider war es aber irgendwann Zeit, dass auch wir ins Bett gingen. Nach dem anstrengenden und lustigen Bergwandertag und dem noch lustigeren Abend war jeder geschafft und schlief gut.
3.Tag:
Heute Sonntag mussten wir wieder heimfahren. So wurden gleich in der früh die Koffer gepackt. Wir konnten aber noch alles auf den Zimmern lassen. Nach dem guten Frühstück war für heute ein Schmankerl geplant. Wir wollten alle gemeinsam ins „Waldheim“ (Elternhaus des Hotelchefs) wandern. Nur besondere Gäste werden dorthin eingeladen und wer schon mal dort war, der weiß wie der Tag ausgeht. So marschierten wir los. Durch Hinterglemm ging es immer am Bach entlang nach Saalbach, dann weiter nach Vorderglemm, von wo aus der Weg nach oben zum Waldheim führt. Auf den letzten Metern kamen wir noch leicht ins schwitzen, aber schon waren wir am Ziel unserer Wanderung. Rudi war mit dem Auto vorgefahren und hatte alles vorbereitet. Walter zapfte gleich unser mitgebrachtes Fass Original „Auer Trübes“ an und unsere Krüge, die teilweise vom Rudelzhauser Volksfest übrig geblieben waren, wurden gefüllt. Und schon gab es flüssige Nahrung. Nach einiger Zeit ging es dann in die schöne Zirbelstube ins Waldheim, wo wir alle am großen Tisch Platz fanden. Rudi und Annemarie tischten uns eine sehr gute Brotzeit auf und natürlich gab es auch Wein für die Damen und Schnaps für alle.
Schon nach kurzer Zeit war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Wir erzählten Witze, sangen, schunkelten und es gab sogar eine Polonäse. Und das alles um zwei Uhr nachmittags !! Schließlich hatte die Rudelzhauser Schönheitskönigin mit Ihrem Lied von der Rudelzhauser Stripteasetänzerin auch heute nochmals einen super Auftritt. Einigen von uns liefen die Lachtränen runter. Als unser Busfahrer Albert dazu kam, wird er sich gedacht haben, er sei im Münchner Oktoberfest. Außer hier kann wohl nur dort schon nachmittags so eine Stimmung sein.
Draußen tauchte plötzlich ein Esel auf und unsere „Esel“ mussten natürlich „Hallo“ sagen und den Esel streicheln. Als er dann wieder abzog, wurde weitergefeiert. Nach einigen letzten Liedern und geleerten Gläsern und Krügen war es aber Zeit den Heimweg anzutreten. Schließlich wollten (besser „mussten“) wir heute ja wieder heim. Rudi ließ sein Auto stehen und wir gingen alle gemeinsam ins Tal runter, wo Albert den Bus für uns bereit gestellt hatte. Vorbei an Saalbach fuhren wir nach Hinterglemm zurück.
Im Cafe unseres Hotels gab es noch Kaffee und ein paar Süßspeisen als Stärkung für die Heimfahrt. Schnell waren dann unsere Koffer in den Bus verladen und schon konnte es nach Hause gehen. Wenn nur der Abschied nicht gewesen wäre. Annemarie und Rudi verabschiedeten jeden und jede sehr herzlich. Als dann alle im Bus saßen kamen beide nochmals rein. Jeder bekam ein Abschiedsschnäpschen und wir stießen zum letzten Mal für heuer miteinander an. Unser Busfahrer fuhr los – mit Annemarie und Rudi – da sie sich einfach nicht von uns trennen wollten. Aber dann nach einigen hundert Metern mussten sie doch aussteigen, denn wer hätte sonst das Hotel geführt.
Die Heimfahrt ging schnell vorbei. Sehr viele von uns schliefen teilweise, da die schönen, aber auch anstrengenden Tage ihren Tribut forderten. Schließlich kamen wir alle wohlbehalten in Rudelzhausen an.
Fest steht: Es war ein super schöner Ausflug. Und wir fahren nächstes Jahr alle wieder zum Bergwandern und Feiern nach Hinterglemm ins schöne Hotel am Reiterkogel.