Eigene Mannschaft zur neuen Saison – Zurückhaltende Kommentare aus Rudelzhausen
Bericht aus der Hallertauer Zeitung vom 20. März 2008
SC will Fußball-Fusion mit dem TSV lösen
Eigene Mannschaft zur neuen Saison – Zurückhaltende Kommentare aus Rudelzhausen
Tegernbach (hai). Gemunkelt wurde es schon beim Starkbierfest des Sportclubs vor eineinhalb Wochen, nun ist es offiziell: Der SC will die Fusionsvereinbarung mit dem TSV lösen, wieder eine eigene Fußballabteilung gründen und in der kommenden Saison den Spielbetrieb aufnehmen. Bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag, 30. März, um 18 Uhr im Cafe Neumayer sollen die SC-Mitglieder darüber abstimmen.
Grund für das Ende der „Fußball-Hochzeit“ nach acht Jahren ist laut SC-Vorsitzendem Georg Gschlößl, „dass sich von Rudelzhausener Seite keiner um Abmachungen kümmert. Unter den jetzigen Voraussetzungen arbeiten wir nicht fair zusammen. Da muss man die Notbremse ziehen“. Von SC-Seite wurde mehrmals der Wunsch geäußert, dass der Austragungsort der Heimspiele saisonweise zwischen Rudelzhausen und Tegernbach wechselt. Gschlößl: „Da hält sich keiner daran. Ich habe etliche Versuche gestartet, aber selbst Kompromisse wurden abgelehnt.“
Ein solcher Kompromissvorschlag war laut Gschloßl, dass die erste Mannschaft am Samstag in Rudelzhausen spielt und die Reserve, in der überwiegend Tegernbacher kicken, am Sonntag in Tegernbach. Nachdem auch dazu nichts kam, sieht er die Zeit reif für einen Neustart beim SC. Freitag vergangener Woche habe mit 45 Mitgliedern eine interne Versammlung stattgefunden. „Die Zustimmung ist vorhanden. Wir haben genug Unterschriften von denen, die in Tegernbach spielen wollen. Die Mannschaft steht eigentlich,“ erklärte Gschlößl im Gespräch mit der Hallertauer Zeitung. In der C-Klasse würde die Mannschaft beginnen.
Auch die Meldefrist beim Bayerischen Fußballverband könne der SC einhalten. „Die ist am 20. Mai und das schaffen wir leicht,“ ist Gschlößl überzeugt. „Eine andere Baustelle“ sei dagegen, was im Schüler- und Jugendbereich der Fußballabteilung künftig geschieht. „Ich habe immer gesagt, wir sind für die Fusion, aber Tegernbach und Rudelzhausen müssen auf Augenhohe sein. Es geht nicht, dass die Vorstandschaft nichts zu sagen hat. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, dass wir vom SC Geld zusammenbringen und dann nichts zu sagen haben.“ Für die Jahreshauptversammlung kündigte Gschlößl weitere „klare Argumente“ an und hofft, dass auch Vertreter des TSV zur Versammlung kommen.
Vom TSV kommen derweil zurückhaltende Stimmen über das mögliche Ende der Fusion. „Mir hat man davon noch nichts gesagt,“ meinte Vorsitzender Lorenz Heigl. „Schade“ würde er die Auflösung finden, „bestimmt wäre das eine Schwächung des Spielbetriebes.“
Davon geht Trainer Christian Müller aber nicht aus. Derzeit stehen drei Tegernbacher in der Mannschaft, von einem hat Müller die feste Zusage, dass er in Rudelzhausen bleiben wird. „Den Zeitpunkt der Bekanntgabe finde ich unglücklich, so kurz vor dem Rückrundenstart und im Abstiegskampf“ sagte der Coach, der sich näher nicht äußern wollte. Ihm „stinkt“ allerdings noch das „Gstanzl“ vom Starkbierfest, mit dem ausgesungen wurde, das sich der SC wieder „selbstständig machen wolle und „mit dem wir praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt wurden,“ so Müller.