Unser Trainingslager in Jesolo vom 05.03. – 07.03.2005
Der Winter hatte uns weiterhin fest im Griff. Schnee in Massen, so dass in den letzten Wochen nur Lauftraining machbar war. Es war einfach nur langweilig ohne Ball in der Gemeinde herumzulaufen. Nun war also die richtige Zeit gekommen, ins Trainingslager an die Adria zu fahren. Schnee, sagte man uns, sei dort absolute Mangelware und die Sonne praktisch immer da. Toll!
Wie üblich fuhr uns Rochl Tom an unser Ziel. Zur Stärkung für die anstehenden Folterqualen nahmen wir ausreichend kraftbringenden Gerstensaft und Sprudelwasser mit. Wieder mit dabei: Viele von der Jugend, was uns wieder sehr stolz machte.
Die Fahrt an unser Ziel verlief diesmal ohne Zwischenfälle. Hier und da einige wenige Gesangseinlagen, aber nach unseren üblichen Wurstessen mussten wohl einige ihr zu üppiges Mahl mit schlafen verdauen. Es müsste ca. 6:00 Uhr gewesen sein, als die ersten wieder wach wurden. Es war ein Schock. Wir dachten, unser Busfahrer würde uns verarschen, als er uns sagte, dass wir gleich am Ziel sind. Überall Schnee!
Um ca. 7:30 Uhr kamen wir an unserem Hotel an. Unser Heiiiiiiner durfte erst einmal die Qualität des Schnees prüfen, indem wir ihm eine Probe im nächstbesten Schneehaufen nehmen ließen. Eine freundliche Wirtin gab uns die Zimmerschlüssel.
Auf dem Weg zum Trainingsplatz sagten uns ein paar Österreicher, dass die Plätze gut bespielbar wären. 10 Minuten später wussten wir, dass wir verarscht wurden. Es lagen ca. 15 cm Neuschnee. Einige, allen voran unser Granpa, machten den Vorschlag, wenn wir uns quer hinlegen würden und uns von einer Seitenlinie zur nächsten wälzen würden, dann würden wir den Schnee platt machen können. Die Idee von unserem Coach gefiel uns aber dann doch wesentlich besser, indem wir zuerst einige Runden auf und abliefen, um so den Schnee zu plätten.
Nach einer halben Stunde staunten wir nicht wenig, als unser Coach uns zu einem Spiel mit zwei Bällen aufforderte. Keiner wusste, wie er den Ball zum nächsten Spielen sollte. Alles war Zufall und es war mehr eine Schneeballschlacht als ein vernünftiges Fußballspiel. Untypisch war auch, das sich nach dein 1. Training nur einer Verletzte und das auch noch an der Hand, weil ihm jemand draufstieg.
Nach einem sehr guten Mittagessen im Hotel durften wir uns erst einmal ausruhen. Nur wenige hörte man jammern und auch nur dann, wenn sie beim Karten spielen gerade verloren hatten.
Der Fußballplatz war zur nächsten Trainingseinheit wesentlich besser bespielbar. Sogar Taktik konnte geübt werden. Wir staunten, was mit so einer Viererabwehrkette alles machbar sein würde, aber keine Angst an unsere Fans. Es war nur Übung. Wir spielen vorerst weiter mit Libero.
Der Abend begann zuerst einmal ruhig. Wir saßen mit zwei österreichischen Mannschaften in der Hotelstube. Es lief im Fernsehen gerade pokern und wir staunten nicht schlecht, das dies im Sportkanal gezeigt wurde.
Wir saßen zusammen und Kiese zeigte uns ein Würfelspiel, das sich „Meier“ nennt. Es war ein richtiges Lügnerspiel. Wahrscheinlich haben viele in ihrem Leben noch nie so viel gelogen wie diesmal. Nachdem wir nach einer Stunde endlich das Spiel kapierten, zeigte uns Kiese die verschärfte Variante, er nannte sie „Champions League“. Es wurde immer lustiger, auch deshalb, da es einige auch nach Stunden noch nicht kapierten, wie dieses Spiel funktionierte. Wir fingen zu singen an, später ging es nahtlos ins brüllen über und der Wirt erkannte uns jetzt endlich wieder, waren wir es doch, die ihm vor drei Jahren schon einmal wegen eines Trainingslagers besuchten.
Natürlich waren wir am nächsten morgen halbtot. Wir wurden um 7:30 zum Strandlauf geweckt.
Nach dem Frühstück die nächste Trainingseinheit, die unser Coach spielerisch gestaltete. Am Nachmittag war dann ein härteres Training angesagt. Unser Coach jagte uns wie Hasen umher und wir waren danach total fertig. Manche konnten nicht einmal mehr gerade laufen.
Es folgte der nächste Abend in der Hotelstube. Wieder waren es wir, die zu singen anfingen, aber ein paar humorlose österreichische Idioten tolerierten dies nicht mehr. Wir wurden von einigen beschimpft und sogar per selbstgemalten Bildern schwer beleidigt. Trotzdem imponierten uns diese Kinderzeichnungen nicht sehr. Wir machten weiter und hatten das ein oder andere Lied für sie auf Lager. Irgendwie war aber die Stimmung nicht sehr angenehm.
An unseren letzten Tag wusste keiner so genau, wie er gerade aus laufen sollte. Es tat einfach alles weh und dann auch noch dieser blöde Strandlauf in der Früh um kurz vor 8:00 Uhr. Wir schämten uns vor Piper Klaus, da wir für ihn wie Schnecken sein mussten. Es erwartete uns nach dem Frühstück nur noch ein kleines Turnier. Dort gaben wir noch einmal alles. Nach dem Turnier wussten wir nicht einmal, wer erster wurde. Das konnte uns aber auch keiner mehr so richtig sagen. Im Hotel erwischten wir sogar, wie Redl Madde und unser Coach mit dein Aufzug fuhren. Welch Schande eines jeden Fußballers !
Es ist wieder einmal ein sehr schönes Trainingslager mit viel Spaß und Jeder Menge Kondition geworden. Ein Riesenlob an unseren Coach, der aus dieser) schwierigen Witterungsbedingungen noch ein exzellentes Training mit uns führte Vielen Dank auch an alle, die so gut mitmachten. Vor allem können wir uns auf diese tolle Jugend freuen, die alle 100 %‑ig mitmachten und spitzen Fußball zeigten.
Bericht unseres „Schmidde“